Bei der Behandlung von Bluthochdruck gibt es verschiedene Optionen, um den Blutdruck zu senken. Je nach Schwere der Erkrankung erfolgt eine Korrektur des Lebensstils, eine Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten oder technischen Therapieverfahren mit operativen Eingriffen.
Vielfach ist die Ursache des Bluthochdrucks im Lebensstil des Patienten zu finden. Dabei steckt die Gefahr nicht nur in den bekannten Risikofaktoren Rauchen und Alkohol. Falsche Ernährung mit zu viel Fett, Kohlenhydraten, Zucker, Salz und Cholesterin hat einen schädigenden Einfluss auf die allgemeine Gesundheit. Übergewicht, Adipositas und die daraus entstehende Arteriosklerose können direkte Folge eines ungesunden Lebensstils sein. Diese Symptome in Kombination mit Bewegungsmangel bergen ein hohes Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen können die Folge von Bluthochdruck sein. Daher ist der erste Schritt einer Behandlung von Bluthochdruck immer eine Analyse des Lebensstils und gegebenenfalls eine Korrektur, z. B. in Form einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung im Alltag.
Die Leitlinie für das Management der arteriellen Hypertonie empfiehlt eine Reduktion der Kochsalzzufuhr auf fünf bis sechs Gramm pro Tag. Der Alkoholkonsum sollte ebenfalls reduziert und der Nikotinkonsum eingestellt werden. Lebensmittel mit einem niedrigen Fettgehalt, wie Obst, Gemüse und Milchprodukte sollten vermehrt in die Ernährung mit aufgenommen werden. Darüber hinaus sollte sich mehrmals in der Woche sportlich betätigt werden und bei Übergewicht eine Gewichtsabnahme erfolgen.
Erst wenn eine Umstellung der Lebensgewohnheiten nicht den gewünschten Effekt bringt, sollte eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden. Dabei gibt es verschiedene Wirkstoffe, die zur Senkung des Bluthochdrucks eingesetzt werden können.
Insbesondere bei einer Ersttherapie von Bluthochdruck werden häufig verschiedene Präparate miteinander kombiniert. Besonders verbreitet ist dabei die Kombination von ACE-Hemmern und Kalziumantagonisten. Sie ist besonders geeignet für Patienten, die aufgrund von Begleiterkrankungen wie Diabetes oder der koronaren Herzkrankheit ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko haben.
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Das oberste Ziel bei der Behandlung von Bluthochdruck ist die dauerhafte Senkung des Blutdrucks auf Werte unter 140/90 mmHg. Dieser Wert ist ein allgemeiner Richtwert für Personen bis zu 80 Jahren. Bei Menschen, die älter als 80 Jahre alt sind, werden systolische Werte zwischen 150 und 140 mmHg empfohlen. Bei Personen, die an Diabetes mellitus leiden, empfiehlt sich ein Wert von 140/85 mmHg.
Sinkt der Blutdruck trotz medikamentöser Behandlung nicht unter den vom Arzt angestrebten Wert, so kann dies unterschiedliche Ursachen haben. Es ist z. B. möglich, dass die verabreichte Wirkstoffkombination der Medikamente beim einzelnen Patienten zu einer Wirkumkehr führt, oder dass zusätzlich zu den Bluthochdruckmedikamenten verabreichte Medikamente ungewollte Nebenwirkungen zur Folge haben. Auch eine unregelmäßige Einnahme kann zur Resistenz gegen die Behandlung führen. Ebenso kann die mangelhafte oder nicht erfolgte Lebensumstellung des Patienten eine Ursache dafür sein, dass die Therapie nicht anschlägt.
Relativ neu bei der Therapie von Bluthochdruck sind operative Verfahren wie etwa die renale Denervation, bei der Nerven in der Wand von Nierenarterien mit Hochfrequenzstrom teilweise verödet und somit unterbrochen werden. Diese Nerven sind Teil des Sympathikus-Systems, welches Stressreaktionen vermittelt. Ob und für wen diese Therapieform bei der Behandlung von Bluthochdruck infrage kommt, ist seitens der medizinischen Forschung nicht abschließend geklärt, da es bisher nur wenige Langzeitstudien gibt.
Guido Maiwald